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Barrierefreiheit in Langenfeld: B/G/L Fraktion beantragt eine Überprüfung

Barrierefreiheit in Langenfeld: B/G/L Fraktion beantragt eine Überprüfung

 

Die B/G/L-Fraktion im Rat der Stadt Langenfeld hat einen Antrag zur umfassenden Überprüfung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum eingereicht. Ziel ist es, Hindernisse auf städtischen Fuß- und Gehwegen, Straßenquerungen sowie Behindertenparkplätzen zu identifizieren und ein Handlungskonzept zur Beseitigung dieser Hindernisse zu entwickeln.

Über unseren Antrag wird am 26.09.2024 im Bau- und Verkehrsausschuss beraten und entschieden.

„Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema, das die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben sicherstellen soll,“ erklärt Andreas Menzel, verkehrspolitischer Sprecher der B/G/L-Fraktion. „Insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, ältere Personen, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit temporären Beeinträchtigungen sind auf eine barrierefreie Infrastruktur angewiesen.“

Die Verwaltung soll bis zum 1. Quartal 2025 eine detaillierte Prüfung durchführen und dem Bau- und Verkehrsausschuss ein Handlungskonzept vorlegen, das konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit aufzeigt. Doch es sind vor allem die Betroffenen selbst, die über die Barrieren im Alltag am besten Auskunft geben können. „Nur sie sind die wahren Experten in Sachen Barrieren,“ so die Meinung der Betroffenen und Verbände, die die Idee eines Behindertenbeirates ausdrücklich unterstützen.

Die Rheinische Post berichtete über unseren Antrag zur Barrierefreiheit in Langenfeld am 28.08.2024 in ihrer Ausgabe. Auch die Rheinische Post widmete sich diesem Thema in ihrer Ausgabe vom 20.08.2024 und ließ dabei Betroffene sowie Selbsthilfeorganisationen zu Wort kommen und veröffentlichte den folgenden Ausschnitt.

Ein schwerer Unfall zwang Sandrina Butzke (54) vor elf Jahren in den Rollstuhl. Sie kennt daher die vielen Hindernisse, die in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen im öffentlichen Raum am Weiterkommen hindern. Als bei einem Ortstermin auf der Poststraße Frau Butzke sich mit Ihren Rollstuhl dem Bordstein nähert, zeigt sich die Realität: „Obwohl der Bürgersteig im Zuge der Bauarbeiten für den Staukanal erneuert wurde, gibt es hier keine rollstuhlgerechte Absenkung. Allein kann ich diese Barriere nicht überwinden, das wäre viel zu gefährlich“, sagt sie. „Ich habe einmal überlebt, das reicht.“

Sandrina Butzke möchte sich aktiv im geplanten Behindertenbeirat engagieren, um die Belange von Rollstuhlfahrern zu vertreten. „Es wäre wichtig, um sich hier in Langenfeld Gehör zu verschaffen“, betont sie. Für sie ist es entscheidend, dass alle Behinderten-Gruppen in diesem Gremium vertreten sind: „Da sitzen dann Menschen, die wissen, wovon sie reden. Ich selbst könnte mich ja nicht in die Beschränkungen eines sehbehinderten Menschen einfühlen.“ Sie kritisiert, dass sich einige Politiker über eine mögliche Einschränkung der Gremienarbeit durch die Behinderungen Gedanken machen. „Möglicherweise dauert der Austausch am Anfang länger“, räumt sie ein, wenn Schriftsätze in Leichter Sprache übersetzt oder Gebärden-Dolmetscher hinzugezogen werden müssen. „Aber die Leute wissen schon, was sie sich selber zumuten können.“

Ihre Wunschliste für ein barrierefreies Langenfeld umfasst regelmäßige abgesenkte Bürgersteige, die Beseitigung von Unebenheiten in Bürgersteigen und den Umbau von Behindertenparkplätzen, die nicht die vorgeschriebene Breite haben oder an Bordsteine grenzen, wo die Fahrertür gegen einen Bordstein stößt. Andreas Menzel (B/G/L) ergänzt: „Im Verkehrsausschuss haben wir bereits auf einen solchen nicht richtliniengetreuen Parkplatz an der Hauptstraße hingewiesen.“

Auch die Lebenshilfe unterstützt die Forderung nach einem Behindertenbeirat. „Wir müssen den Menschen mit Behinderungen Kompetenzen zutrauen,“ betont Ulrich Gaßmann, pädagogischer Geschäftsführer der Lebenshilfe im Kreis Mettmann. „Wir wollen nicht für, sondern mit den Menschen entscheiden.“

Susanne Winther, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Rhein-Wupper, weist darauf hin, dass im öffentlichen Raum immer noch einiges getan werden muss. „Noch sind nicht alle Kreuzungen in Langenfeld sehbehindertengerecht umgebaut.“ Sie selbst hat Schwierigkeiten mit der Kreuzung Solinger Straße/L402, wo die Ampel zu schnell umschaltet. Auch digitale Barrieren sind für Sehbehinderte ein Thema, obwohl die städtische Homepage bereits gute Fortschritte gemacht hat.

Torsten Fuhrmann, sozialpolitischer Sprecher der B/G/L-Fraktion, betont: „Inklusion und Teilhabe sind für uns keine bloßen Schlagworte. Unser Ziel ist es, Langenfeld zu einer Stadt zu machen, in der jeder Mensch, unabhängig von seinen Einschränkungen, uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilhaben kann.“

 

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